»Deutschlands wunderbarstes und sinnvollstes Lesefest!«
DIE ZEIT

7. »Frankfurt liest ein Buch«  11. – 24. April 2016

Dieter David Seuthe: Frankfurt verboten (weissbooks.w)

Im siebten Veranstaltungsjahr stand mehr denn je der politische Appell gegen rechts und für Humanität, Freiheit und Menschlichkeit im Vordergrund. Binnen zwei Wochen fanden über 80 Veranstaltungen an 60 verschiedenen Orten im Stadtgebiet und in der Region statt. Der Roman »Frankfurt verboten« (weissbooks.w) und seine Themen Flucht, Vertreibung und Verfolgung haben ein breites Interesse gefunden: An die 12.000 Menschen waren zu Gast bei Lesungen, Gesprächsrunden, literarischen Stadtspaziergängen, Ausstellungen, Lichtbildvorträgen, Theater- und Filmvorführungen. Ein Großteil der Veranstaltungen setzte mit Solisten, Jazz-/Klezmer-Bands und Ensembles überdies musikalische Akzente. Aus der Buchhandlung wurde so kurzerhand ein Konzertsaal, aus Cafés und Vortragssälen swingende Jazzkeller, eine Grammophon-Lesung brachte jüdische Künstler auf Schellackplatten im Museum zu Gehör. Ausschnitte aus Elises verbotenem Debütkonzert standen ebenso auf dem Programm wie Reminiszenzen an das Frankfurter Musikleben vor 1933. Studierende und Lehrende des Konservatoriums Dr. Hoch's waren in besonderem Maße in zahlreiche Events eingebunden.

Höhepunkte waren unter anderem die festliche Eröffnung in der Deutschen Nationalbibliothek mit den Lesungen von Dieter Graumann, Monika Held, Johnny Klinke, Maja Klostermann, Franziska Nori, Willy Praml, Sonja Vandenrath und Stefan Wolff, die beeindruckende Inszenierung eines fiktiven »Traumkapitels« des Romans mit Unterstützung junger Flüchtlinge im Theater Willy Praml, ein literarischer Jazzabend im Holzhausenschlösschen, eine multimediale Salon-Groove-Lesung in der Villa Orange mit Elektro-Jazz, Zaubertricks und viel Historie, Petra Roths Lesung zur Nacht der Museen im Haus am Dom, der Auftritt des Improtheaters »Für Garderobe keine Haftung« in der Buchhandlung Bollinger in Oberursel, eine Wohnzimmerlesung, der Abend in der Buchhandlung Schutt mit dem »Ausnahmepianisten« Julius Asal sowie der Abschluss mit Schauspielerin Leslie Malton und Mitgliedern des »Trio Chagall« am Hauptschauplatz des Romans, dem Konservatorium Dr. Hoch's.

Besonders hervorheben möchten wir die zahlreichen Buchhandelsveranstaltungen und das erneut große ehrenamtliche Engagement des Bürgerinstituts »Lesefreuden«, das allen Interessierten ein vielfältiges Programm aus vierteiliger Lesung und Stadtrundgang anbot.

Dieter David Seuthe nahm an rund 30 Veranstaltungen persönlich teil. Besonders berührt zeigte er sich vom Programm, das für und von Frankfurter Schülerinnen und Schülern organsiert worden war. Seine Botschaft an die jungen Menschen war eindringlich: »Seid wachsam, bildet Euch Eure eigene Meinung, lasst Euch nicht manipulieren und lernt aus der Geschichte, damit sie sich nicht wiederholt.« Insgesamt waren neun Schulen in Frankfurt und Umgebung beteiligt. Bürgermeister Olaf Cunitz stattete der Lesung in der Weißfrauenschule, eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprachheilförderung, einen Besuch ab und las aus dem Roman.

Das Programmheft finden Sie hier

Das Buch – Frankfurt verboten (weissbooks.w)

Am berühmten Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt wird die junge Elise Hermann zur Pianistin ausgebildet. Ein wahr gewordener Lebenstraum für die Tochter jüdischer Eltern ohne Vermögen, denn ohne ein Stipendium wäre ihr diese Chance versagt geblieben. Ihre große Begabung verspricht eine glänzende Zukunft und im arischen Jurastudenten Max von Hochem trifft sie die Liebe ihres Lebens. Ihre grundverschiedenen Hintergründe hindern sie nicht am Schmieden gemeinsamer Zukunftspläne. Doch alles ändert sich, als Hitler an die Macht kommt. Elises Debüt-Konzert im März 1933 wird verboten, so wie öffentliche Auftritte jüdischer Künstler überhaupt in Deutschland untersagt werden. Elise muss um ihr berufliches und bald auch um ihr persönliches Überleben kämpfen. Vor der Kulisse der historischen Mainmetropole erzählt Frankfurt verboten vom glücklichen und leidvollen Weg einer jungen jüdischen Musikerin zwischen 1929 und 1936. Dieter David Seuthe folgt der Maxime, dass man sich an die Wahrheit halten muss, um aus der Geschichte zu lernen.

Dieter David Seuthe
Frankfurt verboten
Roman
Geb., 370 Seiten
ISBN 978-3-86337-023-7 (2013)
verlag weissbooks.w

Der Autor – Dieter David Seuthe

(c) Harald Schröder

Dieter David Seuthe, geboren 1951 in Westfalen, arbeitet als Psychotherapeut. Nach vielen Jahren in Neuseeland lebt er mit seiner Familie seit 2008 wieder in Frankfurt am Main. Frankfurt verboten ist sein erstes Buch.